Drei gehörlose Kollegen: ein besonderes Interview aus dem DC Homberg (mit Video)
Daniel, Christian und Stefan sind nicht nur Kollegen im Logistikzentrum Homberg, sondern auch privat befreundet. Und sie verbindet eine Besonderheit: Alle drei sind gehörlos.
Welche Herausforderungen das für eine Arbeit in einem Logistikzentrum bei JYSK mit sich bringt, in dem täglich Tausende von Verpackungseinheiten bewegt und bearbeitet werden und Dutzende Gabelstapler herumflitzen, haben sie uns in einem Videointerview erzählt.
Großer Dank gehört Anne vom Gebärdensprachdolmetschteam Schwabeland, die unsere Fragen und die Antworten der Kollegen in die Gebärdensprache und zurück übersetzt hat.
Stefan, im Video ganz rechts, ist der „alte Hase“ unter den Dreien und schon seit 1996 bei JYSK in Homberg tätig. Christian (Mitte) hat zunächst als Metallbauer gearbeitet und ist 2020 in Homberg eingestiegen. Daniel (links) ist gelernter Tischler und seit letztem Jahr bei JYSK.
Herausforderungen und Lösungen
Um sich erfolgreich bei JYSK zu integrieren, galt es, einige Herausforderungen zu meistern. Als Stefan beispielsweise vor 27 Jahren begann, gab es keine Möglichkeit, auf Gebärdendolmetscher zuzugreifen. Alle Anweisungen gab es in schriftlicher Form, was JYSK aber schnell geändert hat. Auch bei Schulungen und Weiterbildungen können sie auf Dolmetscher zugreifen, was ihrer Aussage nach sehr gut funktioniert.
Bei den Arbeitsmitteln unterstützt das Unternehmen die drei ebenfalls: Während die hörenden Kolleginnen und Kollegen bei der Kommissionierung von Artikeln per „pick by voice“ und ein Headset gesprochene Anweisungen von einer Software bekommen, arbeiten die drei mit Handscannern, auf denen sie alles lesen können.
Falls es einen Alarm oder eine andere besondere Situation gibt, werden sie über ein Vibrationsmodul informiert – solche Hürden werden bei JYSK pragmatisch genommen.
Dass sie gleich drei gehörlose Mitarbeiter im selben Unternehmen sind, ist für Organisationen, die nicht primär auf Menschen mit Beeinträchtigungen fokussiert sind, relativ selten. Und das genießen sie natürlich. „Wir haben unsere Pausen so gelegt, dass wir sie immer gemeinsam verbringen können“ sagt Stefan.
Gleiche Arbeit, gleicher Lohn, gleiche Wertschätzung
Aber darüber hinaus gibt es keine Unterschiede. Christian merkt an, dass sie bei JYSK konsequent gleich behandelt werden wie ihre hörenden Kolleginnen und Kollegen.
„Wir sind Mitarbeiter wie alle anderen auch und unsere Gehörlosigkeit ist bei der Arbeit überhaupt kein Thema. Es gibt Betriebe, in denen Menschen mit Beeinträchtigungen weniger Geld für ihre Arbeit bekommen. Das ist bei JYSK nicht der Fall. Hier gilt: Gleiche Arbeit, gleicher Lohn, gleiche Wertschätzung.“
Wünsche für die Zukunft
Wie soll es weitergehen, welche Wünsche gibt es für die Zukunft? Eigentlich keine, da sind sich die drei einig: „Es soll gerne alles so bleiben, wie es ist.“
Ob sie JYSK als Arbeitgeber für Menschen mit Beeinträchtigungen weiterempfehlen können? „Auf jeden Fall“, da sind sich die drei einig. „Wir würden uns freuen, wenn noch mehr gehörlose Kollegen zu JYSK kämen, mit denen zusammen wir eine gute Truppe bilden können.“
ein großartiger Bericht!